Fabada Asturiana - ein Rezeptklassiker aus Nordspanien

Fabada Asturiana - ein Rezeptklassiker aus Nordspanien

Asturien ist eine spektakuläre, spanische Region mit atlantischem Klima, schroffen Bergen, grünen Tälern, wilden Küsten und rauen Wellen. Außerhalb von Spanien ist die Region zu Unrecht (oder zum Glück?) relativ unbekannt. Verschiedenste, traditionelle Rezepte machen die Asturier zu denen, die sie sind. Einzigartige Gerichte formen ihren Charakter und ihre starke gastronomische Handschrift. Im Norden Spaniens gibt es nur wenige Gerichte, die so bekannt sind wie die asturische Fabada!

Fabada Asturiana ist ein typischer Winterklassiker in der asturischen Region. Eine Delikatesse, die löffelweise verzehrt wird. Völlerei und Maßlosigkeit zu einem großen Eintopf vereint. Die Kopfschmerzen eines verkaterten Morgens, die Schmerzen nach dem Biss einer Kobra, der Triumph der Sonntage bei Oma oder der Alptraum eines jeden Kardiologen - ungefähr so könnte man das Gericht in etwa beschreiben. Noch besser aber: Eine Orgie an Aromen im Mund, um das Leben einfach zu feiern! Nichtsdestotrotz aber leider auch mit den üblichen Folgen von fast allen Gerichten mit Hülsenfrüchten!

Genauer gesagt: Die Lipidbombe, die der Magen hierbei verarbeiten muss und das Festmahl, welches eure Darmflora mit den Oligosacchariden in Ackerbohnen haben wird, setzt ein starkes, trainiertes Verdauungssystem voraus! Asturier können eine Fabada zum Abendessen verzehren und anschließend ohne Probleme in eine tief schlafende, erholsame Nachtruhe übergehen. Alle anderen sollten eine Fabada Asturiana eventuell nicht gerade am Valentinstag oder anderen bedeutsamen Tagen zu sich nehmen - die Person deiner Begierde wird es dir danken!

Man geht davon aus, dass der Anbau und Verzehr von Bohnen in Asturien bis zum 16. Jahrhundert zurückgeht. Bei der Fabada Asturiana handelt es sich ursprünglich höchstwahrscheinlich um ein sehr einfaches Gericht, wie auch die für seine Zubereitung verwendeten Zutaten relativ gut zeigen. Die für das traditionelle Rezept am häufigsten verwendete Bohnensorte ist die „de la Granja“. Diese Sorte ist viel weicher und butterartiger als herkömmliche Bohnen und deshalb optimal für dieses Gericht geeignet.

Natürlich können auch herkömmliche Dosenbohnen oder die letzte Packung Hülsenfrüchte, die noch im Schrank herumliegt, für eine Fabada Asturiana verwendet werden - ein einzigartiges, asturisches Geschmackserlebnis wird damit allerdings nicht erzielt.

Also, Ärmel hochkrempeln! Wir zeigen euch, wie man die Fabada wie ein echter Asturier zubereitet. Ganz nach dem Motto: Make Fabada Asturiana great again!

Folgendes Rezept (freundlich genehmigt von „Casa Gerardo“, einem Restaurant, welches in Asturien unbedingt besucht werden sollte) reicht für 8 - 10 Personen.

Du brauchst:

  • 1 kg getrocknete Fabes (große, weiße Bohnen)
  • 65 g Butter
  • 2 süße Chorizo-Würste (wenn möglich geräuchert)
  • 2 Blutpudding
  • 65 g gesalzener Speck
  • 6 g Zwiebel
  • 4 g Paprikapulver (süß)
  • 0,3 g Safran
  • 1 Teil von 100 g nativem Olivenöl
  • 1 weiterer Teil von 100 g nativem Olivenöl (ja, zwei Mal)
  • Brühe (Gemüse- oder Hühnerbrühe. Alternativ kannst du auch Wasser verwenden)
  • Salz

Und so geht's:

  1. Die getrockneten Bohnen zuerst für 12 - 14 Stunden in Wasser einweichen.
  2. Nach dem Einweichen die Bohnen in einen großen Topf geben und mit reichlich Wasser bedecken. Der Topf sollte breiter sein, als er hoch ist.
  3. Den Compango (das heißt, die Chorizo-Würste, die Blutpudding - auch bekannt als Blutwurst - und den Speck) in einem anderen Topf 5 Minuten lang in Wasser kochen, damit etwas Fett abgegeben wird. Das Wasser abseihen und die Zutaten im Ganzen und ungeschnitten zu den Bohnen hinzufügen.
  4. Jetzt kannst du noch die Butter und den ersten Teil des Olivenöls zu den Bohnen hinzugeben und das ganze zugedeckt für etwa 20 Minuten kochen lassen.
  5. Anschließend Salz und Safran hinzufügen. Die Salzmenge kann je nach Bedarf angepasst werden - je nachdem, wie viel Salz bereits im Compango enthalten ist.
  6. Getrennt davon in einer Pfanne mit dem restlichen Olivenöl und den fein gehackten Zwiebeln ein sogenanntes Sofrito zubereiten. Wenn das Öl leicht zu blubbern beginnt und die Zwiebel schon glasig werden, kannst du das süße Paprikapulver hinzugeben (Achtung: das Pulver kann schnell anbrennen).
  7. Das Sofrito nun in die Bohnenpfanne geben und die Hitze auf eine niedrige Stufe reduzieren.
  8. Je nachdem, wie alt die Bohnen sind und wie hart das Wasser ist, muss man sie mehr oder weniger lange kochen. Die Wassermenge während des Kochens regelmäßig anpassen und die notwendige Brühe hinzugeben, damit der Eintopf nicht zu dick wird.
  9. Ein entscheidender, althergebrachter und mit zwinkerndem Auge gesehener Punkt während der Zubereitung: KEINE Löffel, Schöpfkellen, Stöcke, Spachteln, Gabeln, Schwerter, Äxte, Katapulte, Armbrüste oder andere dämonische Geräte in den Topf legen. Dadurch würden die Bohnen zerbrechen und verderben. Um den asturischen „Zaubertrank“ traditionell zu rühren, wird der Topf an den Griffen festgehalten und mit Schwung geschüttelt. Wenn eine Bohne zufällig zerbricht, hilft sie der Soße, die aus den Säften aller Zutaten entsteht, ihre gewünschte Form und Konsistenz anzunehmen.
  10. Zum Servieren nach dem Kochen: Der Compango wird üblicherweise separat serviert. Die Stücke können jetzt geschnitten und in einer Servierplatte angerichtet werden. Die Faba-Bohnen mit der Brühe kommen in einen tiefen Teller für jede Person am Tisch. So kann sich jeder den Compango seiner Wahl in bevorzugter Menge selbst servieren.
  11. Zum authentischen Menü passt übrigens ein köstlicher, natürlicher Apfelwein sowie ein leckerer Milchreis als Nachspeise.

Wir wünschen gutes Gelingen!

Dieser Artikel wurde von Sara, einem spanischen Mitglied unseres Translate-Teams verfasst.